Typisches Merkmal der keltischen Kunst sind heute die Flechtmuster, obwohl das eigentlich traditionelle (vorchristliche) Kennzeichen die Spirale ist. Auf fast jedem verzierten Objekt der vorchristlichen Zeit, von Steinskulpturen bis zu kunstvollen Schmuckstücken, tauchen in irgendeiner Form Spiralen auf. Nur selten handelt es sich dabei um die simple, heute verbreitete Form mit nur einem oder zwei Strängen. Wie bei anderen künstlerischen Techniken, nützten die Kelten auch dabei eine einfache Ausgangsform, um schließlich eine große Bandbreite von Variationen zu entwickeln.

Wir geben dir im folgenden eine ganze Reihe von Beispielen, mit denen du beginnen kannst. Wenn du diese Muster flüssig beherrschst, dürftest du ohne Probleme andere Elemente zu einem individuellen Ornament kombinieren können. Einige der einfacheren Spiralornamente stammen noch aus der Bronze- und Eisenzeit und wurden bereits ausführlicher bei den Spiegeln oder beim Halsschmuck vorgestellt. Spiralmuster wie in den illustrierten Schriften sind sehr viel kunstvoller, und du solltest dich erst damit befassen, wenn du die einfacheren Formen beherrschst.

 

Balmaclellan/Schottland

Balmaclellan/Schottland

 

Variationen der drei Spiralmuster unten tauchen in der gesamten späteren keltischen Zeit auf. Typisch für sie ist die grundlegende Geometrie: Ein Kreis umfasst genau sieben kleinere, von denen jeder ein Drittel des Durchmessers des größten Kreises hat. Die Spirale rechts wurde aus einem großen Kreis gebildet, wobei zwei Spiralen auf zwei halb so großen Kreisen basieren und zwei genau in den noch verbleibenden Raum passen. Wenn man erst eine Seite des Mustern anfertigt, kann man es spiegelverkehrt auf der anderen Seite anfertigen.

 

Aberlemno - Stein/Schottland

Book of Lindisfarne

Aberlemno - Stein/Schottland

Book of Kells

Shandwick - Stein/Schottland

Cadboll - Stein/Schottland

Quelle: Celtic Tattoos - Andy Sloss - VGS Verlagsgesellschaft - 1998


Update: 26.Mai 2004