Alle folgenden Muster stammen aus der La - Tène - Kultur und zeigen, dass die Kelten schon lange vor den Einfluss der Christen eine Vorliebe für geometrische Formen hatten. Alle Muster enthalten neben den typischen spiralförmigen Elementen, Kreisen und Windungen ein symmetrisches Element. Normalerweise werden die Muster in ein oder zwei Ebenen gespiegelt, manchmal winden sie sich umeinander, z.B. in spiralförmigen Umrandungen.

Diese Muster schmückten alle möglichen Gegenstände, von reich verzierten Schilden bis zum alltäglichen Geschirr. So ist anzunehmen, dass auch die Körperbemalungen solche Muster zeigten. Natürlich handelt es sich hierbei nur um eine Handvoll aus Tausenden von Motiven und Illustrationenaus der langen Geschichte der Kelten. Aber sie geben einige Anhaltspunkte für den Entwurf eigener Muster.

Diese Ornamente, eher selten in Büchern über keltische Kunst, zeigen wir aus zwei Gründen: Erstens sahen die Körpermuster wahrscheinlich so aus, und zweitens sind sie ein hervorragender Einstieg in die Grundlagen, bevor man zu komplizierteren Mustern aus der Zeit nach der Christianisierung übergeht.

Runde Gegenstände helfen beim Übertragen von Konturen: Flaschen und Gläser, Deckel und Verschlüsse liefern verschiedenste Kreisgrössen. Entweder du drückst den Rand fest auf die Haut und zeichnest den Umriss schnell nach, oder du tauchst den Rand des Glases in Farbe und drückst ihn dann auf die Haut. Allerdings sind diese Linien meist ungleichmässig und müssen nachgezeichnet werden.

Die folgenden Ornamente schmückten auch einen Krug aus Waldalgesheim/Deutschland - ein typisches Beispiel für die S - Kurven - Ornamentik des Stils von Waldalgesheim um das 4. Jahrhundert v. Ch. Der bis dahin streng formale Stil lockerte sich dann langsam auf, und in den späten Mustern sind häufig Tiermotive versteckt.

 

Brosche: Waldalgesheim/Deutschland

Brosche: Kleinaspergle/Deutschland

Brosche: Waldalgesheim/Deutschland

Schwertscheide: Wetwang/England

Brosche: Rodenbach/Deutschland

Halsschmuck: Jonchery-Sur-Suippes/Frankreich

Trinkhorn: Schwarzenbach/Deutschland

Schwertscheide: Toome/Irland

Anstecker: Kirkburn/England

Tonware: Champagne/Frankreich

Boden einer Schale: Schwarzenbach/Deutschland

Tonware: Champagne/Frankreich

Schildbesatz: Polden Hills/England

Schale: Saulces-Champenoises/Frankreich

Quelle: Celtic Tattoos - Andy Sloss - VGS Verlagsgesellschaft - 1998


Update: 26.Mai 2004