Er wollte nur eins: Seine Freiheit!

 Mel Gibson


Sons of Scotland

In the year of Our Lord 1314, patriots of Scotland, starving and outnumbered, charged the fields of Bannockburn. They fought like warrior poets. They fought like Scotsmen. And won their freedom.


 


Gelöschte Szene aus Braveheart.


Auf einer seiner Reisen durch Schottland sah der Autor Randall Wallace Anfang der 90er Jahre die Statue von William Wallace am Castle Gate im Edinburgh Castle. Von der Geschichte hinter dem schottischen Helden fasziniert, begann er bald mit umfangreichen Recherchen. Die beste Quelle fand er in der Übersetzung eines schottischen Versgedichts: "William Wallace", geschrieben um 1477 von einem Bänkelsänger namens Blind Harry. Auf dieser Vorlage basieren das Drehbuch und der Roman zu Braveheart.

"Geschichte ist impressionistisch", sagte Randall Wallace, wenn man ihn auf historische Fakten und Ungenauigkeiten anspricht. "Die Taten von William Wallace kann man erahnen, wenn man seinen Hass auf die Engländer und die Überzeugung seiner Unterstützer kennt. Diese großen Legenden haben ein Feuer in meinem Herzen entzündet: Wenn du an deine Ziele glaubst, wirst du sie auch erreichen; ein Körper kann gebrochen werden, ein Geist aber niemals". So zählt auch nicht, ob Randall Wallace ein direkter Nachkomme von William Wallace ist - "Im Geist bin ich einer seiner Nachkommen, und der Geist ist wichtiger als das Blut".

Auf jeden Fall verarbeitete Randall die große Legende zu einem ausgezeichneten Drehbuch, auf das Mel Gibson schon bald aufmerksam wurde. "Ich war sofort fasziniert", erklärt Gibson, "das Drehbuch ist sehr spannend und nimmt wieder überraschende Wendungen. Historische Schlachten, eine geniale Liebesgeschichte und ein einzelner Mann, dessen stärke ein ganzes Land gegen die Aggressoren aufbringt". Sofort war Gibson davon überzeugt, dass Braveheart ein ganz besonderer Film werden würde - so übernahm er die Regie, war Hauptdarsteller und produzierte den Film auch noch selbst! Für dieses monumentale Werk sicherte sich Gibson ein ausgezeichnetes Team, darunter der Oscar-Gewinner John Toll als Kinematograph, Designer Tom Sanders (der mit Bram Stoker's Dracula für den Oscar nominiert war) und Kostümdesigner Charles Knode (mehrere internationale Auszeichnungen für seine Arbeit an Blade Runner).

Im Mai 1994 begann das Team mit Vorbereitungen zu den Dreharbeiten: Das Glen Nevis-Tal sollte einen majestätischen Hintergrund für das Dorf Lanark bilden, direkt neben dem schönsten Berg der britischen Inseln, dem Ben Nevis. Während der sechswöchigen Dreharbeiten regnete es fast ständig: Glen Nevis hat die höchste Niederschlagsrate Europas. Zwischendurch schien mal für drei Tage die Sonne: An diesen Tagen wurde die Hochzeit zwischen William Wallace und Murron Braidfoot gefilmt.

Tom Sanders überwachte und leitete die Errichtung eines mittelalterlichen schottischen Dorfes: Die Befestigungsanlagen, die im Film das Dorf Lanark überragen, mussten bedrohlich und schier uneinnehmbar wirken - schließlich hatten die Engländer bereits jahrelang ihre Vorherrschaft ausgebaut und waren  in dieser Zeit nie ernsthaft in Bedrängnis gewesen. Als Vorbild für die abgerundeten Bauwerke des eigentlichen Dorfes dienten Häuser auf der Insel St. Kilda, die seit etwa Mitte des 18. Jahrhunderts unbewohnt ist und mittlerweile viele Touristen anzieht. Rohes Fleisch und tote Fische bereicherten die Szenerie: Ganz wie im echten Mittelalter wurden hier Fische über dem Feuer getrocknet. Fleisch zum räuchern aufgehängt. Sogar Schweine, Hunde, Katzen und Schafe durften frei herumlaufen und trugen zum realistischen Flair des Films bei.

Selbst an einer der ältesten Burgen des Mittelalters durfte Tom Sanders, der Produktion Designer, Hand anlegen: Trim Castle, Irlands bedeutenstes mittelalterliches Monument. Um 1210 war eine hölzerne Verteidigungsanlage auf Befehl König Johns durch eine steinerne Festung ersetzt worden, die unter dem Architekten William Peppard im Jahre 1220, also 10 Jahre nach Baubeginn, fertiggestellt wurde. Der zentrale Turm - die letzte Zufluchtstätte, falls die Burg überrannt würde - hat Mauern, die beinahe 4 Meter dick sind! Seit 1669, als die Burg von königlichen Truppen eingenommen wurde, ist diese Burg im wesentlichen unverändert geblieben. Zwölf Wochen dauerte es, bis Tom und sein Team die englische Stadt York aufgebaut hatten: Ständig wurde in dieser Zeit gemalt, gegipst und gebaut. Ein sieben Tonnen schweres Tor sorgte für Authentizität - und schirmte die andere Seite der Mauer ab, wo gleichzeitig ein Platz in London aufgebaut wurde (Smithfield). Hunderte Meter von Gerüsten stützten die Wände, die für Braveheart neu errichtet wurden. Immer dort, wo die Arbeiten des Teams auf den uralten Stein des historischen Schlosses trafen, musste besonders genau gearbeitet werden. Eine dünne Schicht Latex schützte die alte Burg und konnte beim Abbau des Sets wieder problemlos entfernt werden.

Auch Edinburgh Castle musste für den Film rekonstruiert werden. Das Team fand erneut eine ideale Location, nämlich das im 15. Jahrhundert errichtete Dunsoghly Castle, dessen Holzdach das letzte überdauernde seiner Art in Irland ist. Acht Wochen lang waren Tom Sanders und sein Team damit beschäftigt, das Schloss in ein lebendiges, mittelalterliches Zentrum zu verwandeln, komplett mit zehn Meter hohen Barrikaden, einer Zugbrücke, einer großen Halle und mehreren Häusern rundherum. Das innere von Edward Longshanks Schloss sowie der Kerker, in dem William Wallace eingesperrt wird, wurden in Bective Abbey nachgebaut. Andere Locations folgten: Stets gab es reichlich zu tun für den Designer und sein Team.

Als Ideal für die Kampfszene des Films stellte sich schließlich die Gegend um Dublin heraus: Ein Flughafen war in der Nähe, und die Landschaft war hervorragend für die Dreharbeiten geeignet. 1700 Reservisten der irischen Armee wurden für die Verfilmung der großen Schlachten bei Stirling und Falkirk als Komparsen herangezogen, zu ihnen gesellten sich noch Freiwillige aus ganz Irland und Schottland. So viele Komparsen zu verwalten, zog natürlich Probleme nach sich, doch die wurden mit der größten Effizienz gelöst: Um vier Uhr (morgens) wurden die Komparsen geweckt. In Gruppen zogen sie dann durch große Zelte: Im ersten erhielten sie ihre Kostüme, im zweiten wurde das Make-up aufgetragen, im dritte wurden die Frisuren angepasst und im letzten Zelt schließlich die Waffen ausgegeben.

An Waffen herrschte kein Mangel: Für Mel Gibson wurden ZEHN Replikas des berühmten Wallace-Langschwertes gefertigt. Die übrigen Darsteller konnten aus einem reichhaltigen Fundus auswählen: Morgensterne, Hämmer, Pickel, Äxte, Schwerter, diverse für den Kriegsgebrauch umgebaute Werkzeuge aus der Landwirtschaft und aus Horn hergestellte Schlagringe zählten zu dem enormen Arsenal. Sämtliche Waffen wurden auf historische "Echtheit" geprüft, bevor sie zum Einsatz kamen.

An die 3000 Schotten und Iren, schwer bewaffnet mit Schwertern, Morgensternen und Äxten, die aufeinander einprügeln - aber sich nicht verletzen sollten. Kann das gut gehen? Braveheart zeigt: Es kann. Denn die Kampfszenen wurden zwei Wochen lang mit der Hilfe von 30 professionellen Stuntmen genau einstudiert, die Choreographie jeder Kampfszene vorab festgelegt. Während der zwei Wochen, die für die Verfilmung der Schlacht von Stirling Bridge nötig waren, wurde (bis auf kleinere Schrammen und Kratzer) kein einziger Darsteller und kein einziges Pferd verletzt.

150 Pferde stellten die englische Kavallerie dar - einige Szenen wurden allerdings auf "mechanischen Pferden" gedreht, die vom Spezial-Effekt Koordinator Nick Allder aufgebaut und betreut wurden. Diese waren auf einer etwa 6 Meter langen Schiene angebracht: Durch eine Gasdruckladung wurde das künstliche Pferd au dem Stand auf etwa 50 km/h beschleunigt - und am Ende der Schiene durch einen Hebel zum Salto hochgeworfen. Eine schwierige Aufgabe für die Stuntmen - und eine realistische Umsetzung der Auswirkung des schottischen Schiltron auf die englischen Kavallerieangriffe.

Auch die spektakulären Szenen der Bogenschützen kamen mit maschineller Unterstützung zustande: Mehr als 10.000 Pfeile wurden einzeln mit Gummispitzen versehen. Besonders Stolz war Nick Allder auf seinen Pfeilwerfer. Diese enorme Vorrichtung mit mehreren Läufen und fünf Druckluftbehältern verschossen innerhalb kürzester Zeit 360 Pfeile! Und auch die Szene, als die Schotten vor den Augen Edwards I. mit brennenden Pfeilen zuvor verschüttetes Öl entzündeten, war sehr aufwendig für den Special-Effects-Spezialisten Allder: Unter dem Gras wurden stählerne Rohre verlegt, durch die dann Propangas gepumpt wurde. Hätte es auch nur das kleinste Problem mit einem der Schauspieler oder einem der Pferde gegeben, wären die 15 Meter hohen Flammen mit einem einzigen Knopfdruck erloschen.

Mel Gibson bei der Braveheart Premiere 1995.



Alun Armstrong
Mornay

Angus MacFadyen
Robert the Bruce

Barry McGovern
Hamilton

Bernard Horsfall
Balliol

Brendan Gleeson
Hamish Campbell

Brian Cox
Argyle Wallace

Catherine McCormack
Murron MacClannough

David Grant
Bevollmächtiger des Königs

David O'Hara
Stephen

Gerda Stevenson
MacClannough (Murrons Mutter)

Ian Bannen †
Robert the Bruce' Vater

James Robinson
Young William Wallace

Jeanne Marine
Nicolette

Jimmy Chisholm
Faudron

John Kavanagh
Craig

John Murtagh
Lochlan

Julie Austin
Frau von Morrison

Mal Whyte
Wärter

Malcolm Tierney
Magistrat

Mel Gibson
William Wallace

Mhairi Calvey
Young Murron MacClannough

Michael Byrne
Smythe

Patrick McGoohan †
Longshanks

Peter Hanly
Edward, Prince of Wales

Ralph Riach
Geistlicher

Richard Leaf
Gouverneur von York

Robert Paterson
Geistlicher

Rupert Vansittart
Lord Bottoms

Sandy Nelson
John Wallace

Sean Lawlor
Malcolm Wallace

Sean McGinley
MacClannough (Murrons Vater)

Sophie Marceau
Princess Isabelle

Stephen Billington
Phillip

Tam White
MacGregor

Tommy Flanagan
Morrison
 

Update: 24. Oktober 2010