Schottisch-gälische Schreibweise: Roibert a Briuis
Normannisch-französische Schreibweise: Robert de Brus

Warum Robert the Bruce im Jahre 1300 seine Position als "Guardian of Scotland" ablegte und sich 1302 Edward I. unterwarf, ist ungeklärt. Viele sehen dahinter kluges Kalkül, gepaart mit Opportunismus: Besser, sich eine Zeitlang zu unterwerfen und auf bessere Chancen zu warten, als patriotisch auf dem Schlachtfeld niedergemacht zu werden... 1304 trafen sich jedenfalls Robert the Bruce und Bischof Lamberton zu heimlichen Absprachen und verbündeten sich gegen die Engländer. Nach Wallace Hinrichtung 1305 begann Bruce mit Vorbereitungen zu einem Aufstand. Warum er seinen alten Rivalen John Comyn in seine Pläne einweihte und diesem für seine Hilfe Ländereien versprach, ist unbekannt. Jedenfalls wurde er von Comyn Anfang des Jahres 1306 an Edward I. verraten und konnte gerade noch vor seiner Festnahme aus London fliehen. Er wusste, wer ihn verraten hatte - diese Tatsache hielt er allerdings geheim. Am 10. Februar verabredete er sich mit John Comyn in Greyfriar's Church in Dumfries und stelle ihn zur Rede. Im darauf folgenden Kampf wurde Comyn getötet, er starb auf den Stufen des Altars.

Brus and Sir Wallace

Robert the Bruce (1274 - 1329) war der erste Sohn eines der reichsten  mächtigsten Adligen in Schottland. Die Vorfahren seines Vaters waren normannische Adlige (daher wurde der Name meist "de Brus" geschrieben), die in die schottische Königslinie eingeheiratet hatten. Seine Mutter gehörte einer der ältesten Familien des keltischen Adels an. Bruce genoss eine umfassende Bildung und lernte Latein, Englisch, Scots und Gaelic. Wie es einem Fürstensohn geziemt, erlernte er auch die Kunst der Kriegsführung und den Umgang mit Waffen - seine Lieblingswaffe war die Streitaxt. Schon früh wusste er, dass sein Anspruch auf die schottische Krone nur die Familie Balliol im Weg stand. Als Balliol sich 1296 Edward I. unterwarf, war Robert the Bruce unter den schottischen Edelleuten, die nicht gewillt waren, den Plünderungen der englischen Truppen tatenlos zuzusehen. Schließlich versammelte er seine Vasallen im Kampf gegen Edward I. Während Wallace und Murray das Herz Schottlands unter ihre Herrschaft brachten, sicherte Robert the Bruce mit seinen Gefolgsleuten den Südwesten Schottlands und fügte den Engländern mehrere empfindliche Niederlagen zu.

 

10. Februar 1306 Robert the Bruce ermordet John Comyn in Greyfriar's Church in Dumfries auf den Stufen des Altars.
25. März 1306 Robert wird in Scone zum König von Schottland gekrönt. Edward I. ist darüber natürlich empört: Die Bischöfe Lamberton und Wishart, wichtige Aktivisten für die schottische Unabhängigkeit, werden von den Engländern in den Kerker geworfen. Nach einer schweren militärischen Niederlage muss Bruce fliehen. Durch eine haarsträubend gefährliche Flucht gelingt es ihm, sich an den Engländern vorbei  über die Highlands zur Insel Rathlin durchzuschlagen. Seine Frau, seine Tocher und seine Schwestern werden allerdings gefangen genommen und eingekerkert, sein Bruder Nigel mißhandelt und geköpft. Dennoch kämpf Robert weiter: 1307 kehrt er von Rathlin zurück, um seine Armee wieder aufzubauen. Die grausame Hinrichtung seiner Brüder Thomas und Alexander durch die Engländer kann er allerdings nicht mehr verhindern.
10. Mai 1307 The Bruce schlägt englische Truppen unter de Valence in der Schlacht von Loudon Hill.
Um 24. Dez. 1307 Er schlägt die Truppen von John Comyn in der Schlacht von Inverurie.
15. August 1312 Robert the Bruce besiegt die Truppen von John MacDougall of Lore, die Edward II. unterstützte.
29. Oktober 1312 Im Abkommen von Inverness schließt er Frieden mit Norwegen.
7. Februar 1313 The Bruce nimmt Dumfries ein.
18. Mai 1313 Die Isle of Man wird von ihm erobert.
Juli 1314 Es kommt zur Schlacht von Bannockburn: Robert hat mit seiner Armee die Festung von Stirling belagert. Eine Einsatztruppe der Engländer, die Stirling zu erreichen versucht, wird vernichtend geschlagen. Auf Seiten der Schotten kämpfen etwa 500 Reiter, 2.500 Speerkämpfer und 5.000 Krieger gegen die etwa 25.000 starke englische Armee.
2. Mai 1316

Edward Bruce, Bruder von König Robert the Bruce wird zum "High King of All Ireland" gekrönt.

14. Oktober 1318 Edward Bruce fällt in der Schlacht von Dundalk.
1329

Robert the Bruce stirbt. Die Todesursache ist eine Hauterkrankung, vermutlich Lepra - die Robert als Strafe Gottes dafür ansah, dass er John Comyn auf den Stufen eines Altars ermordet hatte. Bruce wird in Dunfermline Abbey beigesetzt. Auf seinen Wunsch hin wird sein Herz auf einen Kreuzzug in das Heilige Land mitgenommen. Es erreicht sein Ziel jedoch nicht: Sir James Douglas, der das Herz in einem kleinen Gefäß um den Hals trug, wurde in einer der vielen Schlachtender Kreuzzüge getötet. Das Herz wurde zurückgebracht und in Melrose Abbey beigesetzt, wo es vor kurzem gefunden wurde!


Hier liegt Robert the Bruce´ Herz begraben.
Fahre mit dem Mauszeiger darauf.


Update: 28. März 2010